Wirtschaftsprüfer:innen-Studium Österreich: Studienrichtungen & Perspektiven

Ein Wirtschaftsprüfer:innen-Studium in Österreich ist der zentrale Grundstein für die spätere Zulassung zur Ausbildung im Berufsstand. Während die praktische Erfahrung im Beruf unverzichtbar ist, bildet die akademische Ausbildung das theoretische Fundament. Universitäten und Fachhochschulen in Österreich bieten verschiedene Studienrichtungen an, die sich optimal für eine spätere Karriere in der Wirtschaftsprüfung eignen.


Geeignete Studienrichtungen in Österreich für angehende Wirtschaftsprüfer:innen

Das Wirtschaftsprüfer:innen-Studium ist kein einheitlich definierter Studiengang in Österreich. Vielmehr kommen unterschiedliche Fachrichtungen infrage, die eine solide Basis für die spätere Berufsausbildung bieten. Besonders relevant sind:

  • Betriebswirtschaftslehre (BWL) – mit Schwerpunkten in Rechnungswesen, Controlling oder Revision

  • Rechtswissenschaften (Jus) – wichtig für vertiefte Kenntnisse im Unternehmens- und Steuerrecht

  • Wirtschaftspädagogik – als Kombination von wirtschaftlichem und didaktischem Wissen

  • Interdisziplinäre Programme – etwa Finance & Accounting-Studiengänge

Die Wahl des Studiums hängt oft von den persönlichen Interessen ab, sollte aber inhaltlich möglichst nahe an den späteren Prüfungsanforderungen liegen. Wer Jus studiert, baut ein starkes rechtliches Fundament auf, während BWL-Absolvent:innen vor allem in Rechnungslegung und Controlling punkten.


Universitäten und Fachhochschulen in Österreich

In Österreich gibt es zahlreiche Hochschulen, die Studiengänge mit Bezug zur Wirtschaftsprüfung anbieten. Besonders hervorzuheben sind:

Ein Studium, das auf den Beruf vorbereitet, ist in Österreich meist zweistufig aufgebaut. Typischerweise dauert das Bachelorstudium rund drei Jahre und vermittelt Grundlagen in Wirtschaft oder Recht. Darauf aufbauend folgt das Masterstudium mit etwa zwei Jahren, in dem Spezialisierungen wie Accounting, Controlling oder Wirtschaftsrecht im Vordergrund stehen. Insgesamt umfasst das Studium also etwa fünf Jahre bis zum Masterabschluss. Erst danach beginnt die mehrjährige Praxiszeit, die schließlich in die Fachprüfung mündet.

Während Universitäten größtenteils forschungsorientiert arbeiten, legen Fachhochschulen Wert auf Praxisnähe und enge Kooperation mit Unternehmen. Beide Wege können zum Ziel führen, unterscheiden sich aber in Aufbau und Methodik.


Studieninhalte mit Bezug zur Wirtschaftsprüfung

Die Inhalte variieren je nach gewähltem Studiengang, weisen jedoch klare Schnittmengen auf, die für den späteren Berufsweg relevant sind. In einem Studium für Wirtschaftsprüfer:innen stehen Themen wie Rechnungslegung nach UGB und IFRS im Vordergrund, ergänzt durch Kenntnisse im Steuer- und Unternehmensrecht. Auch Controlling, Finanzierung und Risikomanagement sind zentrale Bestandteile, da sie für die Beurteilung von Unternehmen unerlässlich sind. Hinzu kommen Inhalte zu Corporate Governance, Compliance und den Grundlagen der Wirtschaftsprüfung selbst. Viele Programme erlauben es Studierenden, sich durch Wahlfächer oder Schwerpunkte gezielt zu spezialisieren und damit bereits während des Studiums die Weichen für eine spätere Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer:in zu stellen.


Rolle des Wirtschaftsprüfer:innen-Studiums im Karriereweg

Ein abgeschlossenes Studium ist in Österreich die wichtigste Voraussetzung, um später für die Ausbildung im Bereich Wirtschaftsprüfung zugelassen zu werden. Die Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) schreibt vor, dass ein einschlägiger Hochschulabschluss zwingend erforderlich ist.

Damit erfüllt das Studium eine Doppelfunktion: Einerseits vermittelt es die theoretischen Grundlagen, andererseits öffnet es den Weg für den nächsten Karriereschritt. Häufig sammeln Studierende schon während ihres Studiums Praxiserfahrung, indem sie nebenbei in Kanzleien oder Prüfgesellschaften tätig sind.

Wer detaillierter verstehen möchte, wie der Weg nach dem Studium aussieht, findet im Artikel zur Wirtschaftsprüfer:innen-Ausbildung in Österreich weiterführende Informationen.


Alternative Wege & Quereinstiegsmöglichkeiten

Nicht alle Wirtschaftsprüfer:innen in Österreich haben den klassischen Universitäts- oder FH-Weg eingeschlagen. Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Personen ohne Studium in den Beruf einsteigen, allerdings sind hier zusätzliche Anforderungen und längere Praxiszeiten zu erfüllen.

Besonders Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung im Rechnungswesen können unter bestimmten Bedingungen zugelassen werden. Welche Optionen im Detail bestehen, behandelt der Artikel Wirtschaftsprüfer:innen werden ohne Studium in Österreich.


Perspektiven nach dem Studium

Ein abgeschlossenes Wirtschaftsprüfer:innen-Studium Österreich eröffnet Absolvent:innen den direkten Einstieg in Kanzleien oder Unternehmen. Typische erste Positionen sind Trainee-Programme in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder Assistenzstellen im Rechnungswesen.

Viele Kanzleien rekrutieren gezielt Absolvent:innen mit bestimmten Studienschwerpunkten, etwa Accounting, Steuerrecht oder Unternehmensrecht. Das Studium ist somit nicht nur die Eintrittskarte zur weiteren Ausbildung, sondern auch ein klarer Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt.


Fazit

Das Wirtschaftsprüfer:innen-Studium ist in Österreich die unverzichtbare Grundlage für eine Karriere in der Wirtschaftsprüfung. Ob BWL, Jus oder spezialisierte Programme – die Wahl des Studiengangs entscheidet über die fachliche Ausrichtung und spätere Spezialisierung. Österreichische Universitäten und Fachhochschulen bieten vielfältige Möglichkeiten, die sowohl theoretisches Wissen als auch praxisnahe Kompetenzen vermitteln. Damit bildet das Studium den ersten Schritt in eine anspruchsvolle und zukunftssichere Karriere.


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