Diversität: Mehr als nur ein Recruiting-Tool für Kanzleien
Wir sehen uns zum Abschluss des Pride Months 2024 an, warum Kanzleien in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung nicht nur für ihre Personalsuche an einer DEI-Strategie arbeiten sollten.
DEI (Diversity, Equity, Inclusion) steht übersetzt für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion. Wie sind Unternehmen weltweit in diesen Bereichen aufgestellt? Der neue Global Talent Trends Report von Mercer zeigt: Noch nicht einmal die Hälfte aller HR-Verantwortlichen hat konkrete Pläne für das Thema Diversität. Gleichzeitig sehen Führungspersonen den Bereich aber zurecht als wichtigen Treiber für wirtschaftliches Wachstum.
So profitieren Kanzleien von Diversität
Eine Studienserie von McKinsey bestätigt das mit ihren jüngsten Ergebnissen eindrucksvoll: Unternehmen mit mehr Frauen in der Führungsetage haben weltweit im Vergleich zu weniger diversen Firmen 39 Prozent mehr Potenzial, überdurchschnittlich profitabel zu werden. Sieht man sich nur die Daten aus Europa an, steigt dieser Wert sogar auf 62 Prozent.
Ethnische Diversität erhöht das Potenzial ebenfalls um bis zu 39 Prozent, wie die weltweite Analyse von McKinsey belegt. DEI ist also nicht nur ein moralischer Leuchtturm, den man für den Pride Month auf Social Media entzündet, sondern ein echter Business-Case.
Vergleicht man die aktuellen Zahlen mit den McKinsey-Ergebnissen der letzten Jahre, ist sofort klar, dass der Impact von DEI ständig wächst.
Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen als Schlüssel
Aber es geht nicht nur ums Geld. Wer seine Kanzlei divers und inklusiv aufstellt, findet Vorteile in unterschiedlichen Bereichen. Im Kern steht ein Thema, das zeitloser und gleichzeitig aktueller nicht sein könnte: die Zufriedenheit deiner Kolleg:innen.
Denn aus DEI wurde eigentlich bereits DEIB. Das B steht für “Belonging”, also ein Zugehörigkeitsgefühl. Das Gefühl, gehört, akzeptiert, eingebunden und wertgeschätzt zu werden. Das erfolgreiche Endresultat aller Bemühung um Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion.
Dieses Ziel hilft aber nicht nur unterrepräsentierten Gruppen oder Minderheiten. Das gesamte Team fühlt sich dadurch bestärkt. Das wirkt nach innen, aber auch nach außen. Zum Beispiel erhöht ein inklusives Arbeitsumfeld die Chance stark (57,8 %), den Ruf eines Unternehmens zu verbessern, wie die Organisation Catalyst und viele weitere Studien aufzeigen.
Wie damit gleichzeitig auch das Recruiting effizienter wird? Einerseits suchen Talente heute mehr denn je nach solchen Rahmenbedingungen. Andererseits spricht so eine Unternehmenskultur einen noch größeren Pool an potenziellen Bewerber:innen an.
Deshalb: DEI als Teil der Unternehmensstrategie
Wer erfolgreich für ein diverses und inklusives Arbeitsumfeld sorgen will, muss das Thema ganzheitlich angehen. Diversität darf nicht nur ein Aufkleber sein. Statt oberflächlicher Aktionen, deren Wirkung nach kurzer Zeit verpufft, muss DEI ein integrierter Bestandteil in allen Ebenen des Unternehmens sein. Nur dann entfaltet sich auch das Potenzial für das Employer Branding sowie den wirtschaftlichen Erfolg.
Das beginnt bereits in der Führungsetage. Denn Chefinnen und Chefs tragen die Unternehmenskultur immer mit, wie wir auch in unserem Beitrag zum Einfluss von Vorgesetztenverhalten auf Mental Health zeigt.
Gesteigerte Produktivität oder geringere Kosten für Recruiting und Mitarbeiter:innenbindung sind nur zwei der Business Cases, entlang derer sich DEI-Maßnahmen in die Unternehmensziele integrieren lassen. Wichtig ist, dass sich die Ziele auch messen lassen und regelmäßige Evaluierungen stattfinden.
Die spezifischen Kennzahlen hängen hierbei immer von den gesetzten Maßnahmen ab. Ein Beispiel könnte sein, ob sich mehr Talente aus unterrepräsentierten Gruppen bewerben, sobald die DEI-Aktionen der Kanzlei auch im Rahmen des Recruitings kommuniziert werden. Oder wie viele neue Projekte von Teams/Mitarbeiter:innen aus diesem Kreis vorgeschlagen und umgesetzt werden, sobald sie sich noch besser einbringen können.
Fazit
Hat deine Kanzlei DEIB bereits auf dem Schirm? Dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Denn die Vorteile einer entsprechenden Firmenkultur sind gerade im noch andauernden Fachkräftemangel zu gut, um sie liegen zu lassen.
Suchst du noch nach dem Ausgangspunkt für deine Employer Branding Bemühungen, haben wir noch weitere Tipps für dich. Stell die Weichen deiner Firmenkultur mit unserem Guide auf Zukunft: