Außergewöhnliche Benefits: So setzen Unternehmen neue Maßstäbe
Mutig, unerwartet oder verblüffend logisch: Wir haben nach ungewöhnlichen Benefits gesucht, die weit über Home-Office oder das gemeinsame Mittagessen hinausgehen.
Du denkst, du hast schon alles an Corporate Benefits gesehen? Think again! Während in einem Spiegel-Artikel aus 2019 dauerhaftes Home-Office noch als ausgefallen galt, verschoben andere Unternehmen schon lange davor jegliche Grenzen.
Die folgenden “Goodies” definieren Mehrwert für Mitarbeiter:innen gänzlich neu. Sie scheuen sich nicht vor Tabuthemen und sind manchmal auch so frappierend einfach, dass wir uns alle denken werden: “Warum bin ich da nicht draufgekommen?”
Bailout Benefit von Patagonia
Bei Demos für Umweltschutz oder zu gesellschaftlich brisanten Themen kommt es trotz vorwiegend friedlicher Demos auch zu Verhaftungen. Erwischt es dich und kommst du anschließend nur gegen Kaution wieder frei, arbeitest du besser für Patagonia. Das Unternehmen löst seine Mitarbeiter in diesem Fall aus (“bail out”).
Das gehört zur Unternehmensphilosophie, die die freie Meinungsäußerung grundsätzlich unterstützt. Auch für Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung würde das Unternehmen nach eigenen Angaben aufkommen, wenn Angestellte zu Protesten gehen wollen.
Dream Machine von Propellernet
Hier sind wir tatsächlich bei “Wünsch dir was”. Bereits 2013 führte das Unternehmen Propellernet ein System ein, das beim Erreichen bestimmter Firmenziele eine ganz besondere Art Bonus für zufällig ausgewählte Mitarbeiter:innen “ausschüttete” – zusätzlich zu firmenweiten Bonuszahlung.
Dafür können Angestellte nicht weniger als ihre ganz persönlichen Herzenswünsche nennen. Die ersten beiden Gewinner:innen wollten beispielsweise zur Fußball-WM 2014 nach Brasilien fahren. Propellernet übernahm sämtliche Kosten und gab den Kolleg:innen auch noch extra Freizeit. Alles natürlich mit dem Gedanken, dass diese besonders entspannt, inspiriert und glücklich in ihr Firmenumfeld zurückkehrten.
Fertility Benefits von eBay, Spotify & Co.
Im High-Tech-Sektor werden Kinderwünsche wahr. Zumindest bemühen sich Firmen wie eBay, Spotify und Analog Devices mit ihren Corporate Benefits ganz besonders darum. Denn sie bieten ihren Mitarbeiterinnen (in diesem Fall bewusst nicht gegendert) Unterstützung in vielen Bereichen rund um das Thema Fruchtbarkeit und führen sogar das Ranking an, wenn es um In-vitro-Fertilisation geht.
Sowohl künstliche Befruchtung als auch das Einfrieren von Eizellen geht mittlerweile in vielen (High-Tech-) Unternehmen auf Firmenkosten. Bei letzterem sind Facebook und Apple weltweite Spitzenreiter im Benefit-Ranking.
Death Benefit von Google
Wir können nicht über Benefits sprechen, ohne Google zu erwähnen. Firmeneigene Kindergärten, Health-Care-Angebote in dutzenden Ausprägungen und viele weitere Goodies gehören bei dem Tech-Riesen längst zum Standard. Doch bereits im Jahr 2011 wurde der wohl außergewöhnlichste Benefit eingeführt: der Death Benefit für Angehörige der Google-Mitarbeiter:innen.
Sterben Angestellte des Konzerns, bekommen ihre Lebensgefährt:innen jeweils für ein Jahrzehnt die Hälfte des Gehalts der verstorbenen Person in Form von jährlichen Schecks ausbezahlt. Ihre Kinder erhalten jeweils monatlich 1000 US-Dollar bis sie das 19. Lebensjahr erreichen (bis 23, falls sie Vollzeit studieren). Auch etwaige Firmenanteile werden umgehend auf die Verbliebenen übertragen.
Google selbst zieht daraus nach eigenen Angaben keinen direkten Vorteil. Man wolle lediglich Menschen in ihren schwierigsten Zeiten unterstützen. Und dafür gibt es von Konzernseite auch praktisch keine Bedingungen. Allen Mitarbeiter:innen steht der Benefit zu.
Zuschuss zum Hochzeits-Outfit
Vom schlimmsten zum wahrscheinlich schönsten Tag des Lebens. Ein Pflegeunternehmen im deutschsprachigen Raum sorgt dafür, dass seine Mitarbeiter:innen ihre Hochzeit so richtig genießen können. Dafür sponsern sie zu jedem Hochzeitsoutfit 1000 Euro.
Das Angebot gilt für alle Kolleg:innen, die ihre Probezeit hinter sich gebracht haben. Damit fällt bei der Hochzeitsplanung bereits ein großer Sorgenpunkt weg. Gleichzeitig wirkt der Benefit sich besonders gut, wenn er bei so einem emotionalen Moment im Leben zum Einsatz kommt.
Concierge Service von S.C. Johnson
Vergesst den Firmen-Benz und sagt die Workation ab. Hier kommt der Benefit, der wirklich zieht. Die US-amerikanische Firma S. C. Johnson & Söhne macht mit ihrem Concierge-Dienst für Mitarbeiter:innen alle Haushaltsarbeiten zur Nebensache.
Die Helfer:innen erledigen den Einkauf, bringen das Auto bei Bedarf in die Werkstatt oder kümmern sich um die Post, damit die Angestellten ihren Feierabend ungestört genießen können.
Napping Room von Delivery Hero
Während der Arbeit schlafen und das ist völlig erlaubt? Bei Delivery Hero aus Berlin kein Problem. Der Dachkonzern von bekannten Lieferdiensten wie Foodora hat bereits vor vielen Jahren begonnen, das Thema Erholung ernst zu nehmen.
Sie haben neben den Büros kurzerhand ein komplettes Schlafzimmer für ihre Mitarbeiter:innen eingerichtet. Dort können die Angestellten bequem zwischen Hängematte und Schlafcouch wählen, um ihre Batterien wieder aufzuladen.
Fazit
Warum diese Benefits für Aufsehen sorgen? Weil sie die Grundregeln für gute Zusatzangebote befolgen und die mit Mut und Innovation kombinieren. Worauf es bei guten Benefits ankommt, haben wir in unserem Guide zusammengefasst: