Wie wird man Unternehmensberater:in?

Als Unternehmensberater:in unterstützt du mit deiner Expertise sowohl private Unternehmen als auch öffentliche Organisationen und Institutionen in einer breiten Palette von Themenfeldern.

Ausbildung

Studium mit wirtschaftlichem Schwerpunkt oder alternativ Informatik, Jus, Wirtschaftsmathematik sowie technische/naturwissenschaftliche Studiengänge mit facheinschlägigen Abschnitten im Curriculum

Sonstige Voraussetzungen

starkes Engagement und Praxiserfahrung von großem Vorteil

Gehalt

variiert stark

Deine Beratungstätigkeiten erstrecken sich über diverse Bereiche wie Betriebswirtschaft, Recht, Technologie und Strategie. Deine Hauptaufgabe ist es, sich intensiv mit den Anforderungen, Herausforderungen und Problemen deiner Klient:innen auseinanderzusetzen und gemeinsam mit ihnen Lösungsvorschläge und umsetzbare Konzepte zu entwickeln.

Du brauchst für diesen Beruf ein fundiertes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge. Deshalb führt dein Weg in die Unternehmensberatung meistens über ein Studium mit klar wirtschaftlichem Schwerpunkt, wie:

• Betriebswirtschaftslehre (BWL)
• Volkswirtschaftslehre (VWL)
• Wirtschaftsinformatik
• Wirtschaftsrecht

Allerdings ist der Weg zur Karriere in der Unternehmensberatung nicht auf diese Fachrichtungen beschränkt. Auch Studiengänge wie Informatik, Jus, Wirtschaftsmathematik oder technische sowie naturwissenschaftliche Studienrichtungen können den Grundstein für eine erfolgreiche Laufbahn legen.

In all diesen Studiengängen kannst du ein tiefes Fachwissen in den Bereichen erlangen, die für das Berufsbild Unternehmensberater:in wichtig sind. Unabhängig von der Studienrichtung solltest du dir darüber klar sein, dass außergewöhnliches Engagement während des Studiums oft Grundvoraussetzung ist, wenn du später in der Unternehmensberatung tätig sein möchtest. Manche Kanzleien bestehen auch nach wie vor explizit auf gute Noten.

Darüber hinaus wird dir praktische Erfahrung oft einen entscheidenden Vorteil bei Bewerbungen verschaffen. Du solltest deshalb bereits während des Studiums Praktika bei Unternehmensberatungen absolvieren – nach Möglichkeit sogar im Ausland. Solche Praktika sind nicht nur eine wertvolle Lernerfahrung, sondern ermöglichen es auch, Kontakte zu knüpfen, die in Zukunft nützlich sein können.

Unternehmensberater unterstützen kleine und große Betriebe mit ihrer Expertise. Dein Fachwissen begleitet durch entscheidende Veränderungen, bei wichtigen Entscheidungen oder wirtschaftlichen Herausforderungen.

Ob es darum geht, ein Unternehmen neu auszurichten, neue Geschäftsfelder zu erschließen oder bestehende Bereiche zu optimieren: Du stehst bereit, um maßgeschneiderte Lösungsstrategien zu entwickeln.

In der Beratung arbeitest du eng mit den Kunden:innen zusammen, um die Situation vor Ort genau zu verstehen, Einblicke in alle relevanten Informationen zu gewinnen und gemeinsam mit den Verantwortlichen des Unternehmens die bestmöglichen Handlungsansätze zu erarbeiten.

Für diesen Job solltest du eine hohe Reisebereitschaft mitbringen, da du als Unternehmensberater:in oft an verschiedenen (internationalen) Standorten aktiv sein musst.

Deshalb musst du eine ausgewogene Work-Life-Balance in diesem Beruf besser planen als auf anderen Karrierewegen. Nicht zuletzt, weil du gelegentlich flexibel in Bezug auf Arbeitszeiten sein musst, wenn deine Beratung in besonders komplexen Umständen gefragt ist.

Spezialisierungen von Unternehmensberater:innen

Als Unternehmensberater:in wirst du dich ziemlich sicher auf einzelne Beratungsbereiche spezialisieren. Fachgebiete, in denen du deine Expertise vertiefen kannst, sind unter anderem:

Unternehmensführung / Management

Hier berätst du als Consultant in einem breiten Spektrum. Du unterstützt bei der strategischen Unternehmensplanung, der Entwicklung von Corporate Identity, Corporate Design und Corporate-Culture-Konzepten, sowie bei betriebswirtschaftlichen, technischen und organisatorischen Fragen.

Dazu gehören laufende Prozesse, Unternehmensgründungen, -umwandlungen, -nachfolgen, -übernahmen und -liquidationen. Auch bei Unternehmenssanierungen und anderen Veränderungsprozessen bist du gefragt. Einige Consultants bieten außerdem Coaching und Supervision von Führungskräften und Mitarbeiter an.

Finanz- und Rechnungswesen, Steuer- und Wirtschaftsrecht

Hast du dich auf dieses Gebiet spezialisiert, berätst du in allen Finanzfragen. Das kann beispielsweise die Erstellung von Analysen wie Produktivitäts-, Wirtschaftlichkeits-, Rentabilitäts- und Bilanzanalysen beinhalten.

Gleichzeitig hilfst du bei Investitionsplanung, Budgetierung und mathematischer Planungsrechnung. Beratung zur Organisation und Führung des betrieblichen Rechnungswesens fällt ebenfalls in deinen Aufgabenbereich.

Organisationsentwicklung, Strategieberatung, Change Management

Spezialisierte Berater:innen für diese Bereiche unterstützen Unternehmen bei strategischen Herausforderungen wie Wettbewerbsvorteilen, Innovationen, Wachstum und Expansion. Sie beraten auch zu Organisationsentwicklung und Veränderungen der Organisationskultur, betrieblichen Informations- und Arbeitsabläufen sowie Arbeitsplatzgestaltung.

Personalwesen

Mit dieser Spezialisierung unterstützt du Unternehmen in verschiedenen Personalangelegenheiten – von der Entwicklung einer Personalstrategie über die Personalbedarfsplanung bis hin zur Suche und Auswahl von Mitarbeiter:innen.

Umweltmanagement

Berater:innen im Umweltmanagement helfen bei umweltbezogenen Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenmanagement, Ökomarketing, Umweltschutz, Energieeffizienz, Abfallvermeidung und Recycling – insbesondere Industrieunternehmen.

Logistik und Supply-Chain-Management

Liegt deine Expertise in diesem Bereich, analysierst und optimierst du die betriebliche Logistik und die Supply Chain Management-Prozesse. Du berätst zur Einkaufsorganisation, Sortimentsgestaltung, Verkaufs- und Vertriebsorganisation.

Corporate Finance / Transaktionsberatung

In diesem Bereich bist du als Consultant in Transaktionsprojekte wie Übernahmen, Fusionen und Unternehmenskäufe involviert. Du erstellst Bilanzanalysen, führst Unternehmensbewertungen durch und begleitest Wirtschaftsprüfungsphasen.

Unabhängig von deinem fachlichen Know-how sind folgende persönliche Anforderungen und Kompetenzen bei Consultants gefragt:

• Objektivität
• hohe Belastbarkeit
• Reisebereitschaft
• professionelles Auftreten
• selbstständiges Arbeiten
• betriebswirtschaftliche Affinität
• logisch-analytisches Denken
• Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen
• Anwendung und Bedienung digitaler Tools

Der Karriereweg erfordert eine Kombination aus Erfahrung, Weiterbildung und Führungsfähigkeiten. Je nach Spezialisierung kannst du während deiner Karriere verschiedene Rollen einnehmen. Im Durchschnitt verbringst du 1,5 bis 3 Jahre in einer Stufe, bis du in die nächste aufsteigst. Deine Laufbahn kann je nach Unternehmen variieren, aber meistens durchläufst du die folgenden Stufen:

Praktikant:in

Viele angehende Berater:innen beginnen ihre Karriere als Praktikant:in. Kümmerst du dich bereits während des Bachelorstudiums darum, Praxiserfahrung zu sammeln, wirst du bei späteren Bewerbungen einen Vorteil haben.

Analyst:in

Mit dem Abschluss deines Studiums und den im Praktikum gestärkten Fähigkeiten kannst du dich anschließend als Analyst:in bei einem Beratungsunternehmen bewerben. Der Bachelor-Titel ist zwar üblich, jedoch nicht zu 100 Prozent Voraussetzung.

Junior Consultant

Wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast, kannst du von deiner Position als Analyst:in in den Rang Associate oder Junior Consultant aufsteigen. Mit einem Master-Abschluss oder MBA kann diese Karrierestufe aber auch dein Einstieg in die Branche sein.

Senior Consultant

Erfahrene Berater:innen können die Position eines Senior Consultants erreichen. Du übernimmst fortan mehr Verantwortung, leitest Projekte und kannst dich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren.

Projektleiter:in

Als Berater:in steht es dir an diesem Punkt in deiner Karriere auch offen, Projektleiter:in zu werden. Konkret geht es hier um unternehmensweite Projekte, die du betreust.

Leitende:r Manager:in

In diesem Abschnitt deiner Karriere zählst du zu den erfahrenen Führungskräften. Du verwaltest die Kommunikation zu Kund:innen, die Entwicklung deiner Mitarbeiter:innen und strategische Unternehmensziele.

Partner:in

Die Spitze der Karriereleiter. Als Beratungspartner:in pflegst du die Beziehungen zu bestehenden und gewinnst neue Kund:innen. Dazu triffst du wichtige Entscheidungen für das gesamte Unternehmen. Natürlich besteht an diesem Punkt auch die Möglichkeit, am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden.

Die Gehälter von Unternehmensberater:innen variieren je nach Unternehmen, Position und Verantwortung stark. Als angestellte:r Unternehmensberater:in in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien ist dein Mindestgehalt im entsprechenden Branchen-Kollektivvertrag festgelegt.

Die Einstufung erfolgt im Regelfall in der Beschäftigungsgruppe 4, wobei die genaue Einstufung von deinen Tätigkeitsbereichen, deiner Erfahrung und deinen Verantwortlichkeiten abhängt. Eine fachliche Qualifikation (z. B. durch abgelegte Unternehmensberaterprüfung) kann dazu führen, dass du vorgerückt wirst. Du kannst meistens mit einer Bezahlung über dem Mindestgehalt rechnen. Wie du die Konditionen verhandelst, die deine Bedürfnisse am besten abdecken, erfährst du hier.

In einigen Kanzleien sind die Aussichten auf Aufstiegsmöglichkeiten transparent in Form von Karrierepfaden dargestellt. Nachdem du eine bestimmte Zeit im Unternehmen angestellt warst und/oder sobald du spezielle Erfolge erreicht hast, wirst du in eine höhere Position mit besserem Gehalt befördert.

Der Job der unbegrenzten Möglichkeiten

Die Karrierewege als Unternehmensberater:in sind so vielseitig wie die Aufgabenbereiche. Wenn das für dich genau nach dem richtigen Beruf klingt, suchst du am besten auf taxado sofort nach der nächsten Sprosse deiner Karriereleiter.