Wie wird man Buchhalter:in?
Die Buchhaltung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Organisation: vom kleinen Familienunternehmen bis zum großen multinationalen Konzern. Als Buchhalter:in bist du dafür verantwortlich, die finanziellen Transaktionen eines Unternehmens zu dokumentieren, zu verfolgen und zu analysieren. Du erstellst Finanzberichte, sorgst für die Einhaltung der Steuervorschriften und unterstützt das Management bei finanziellen Entscheidungen.
Voraussetzungen und Ausbildung
Als Buchhalter:in musst du eine solide kaufmännische Ausbildung hinter dir haben. Dieser klassische Lehrberuf wird auch als Finanz- und Rechnungswesenassistenz bezeichnet. Er unterliegt einem dualen Lehrplan. Du lernst also sowohl Theorie als auch Praxis in einem Ausbildungsbetrieb und schließt mit einer Lehrabschlussprüfung ab.
Ein weiterer gängiger Weg, um als Buchhalter:in zu arbeiten, ist eine weiterführende Schule wie die HAK oder HLW (5-jährige Schulen) oder die HAS (3-jährige Schule) zu besuchen und zusätzlich ergänzende Kurse zu belegen. Beispielsweise die Ausbildung zum bzw. zur geprüften Buchhaltungssachbearbeiter:in oder die Buchhalterprüfung, die von WIFI und bfi angeboten wird.
Natürlich kannst du auch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften oder Betriebswirtschaftslehre abschließen, um die erforderlichen Qualifikationen zu erlangen.
Was macht ein:e Buchhalter:in?
Alles rund um Einnahmen und Ausgaben im Unternehmen fällt in den Bereich der Buchhaltung. Dabei kümmerst du dich unter anderem um die folgenden Aufgaben:
- Verbuchen laufender Geschäftsfälle
- Ablage der Rechnungen, Quittungen und Belege
- Zahlungen im In- und Ausland veranlassen
- Führen von Geschäftsbüchern
- Vorbereitung von Kontenabschlüssen und Jahresabschlüssen
- Kommunikation mit Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen
Je nach Größe des Betriebs wird eine einfache Buchhaltung oder eine doppelte Buchhaltung geführt. Bei letzterer bekommst du zusätzlich diese Aufgaben:
- Gewinn- und Verlustrechnung
- Kostenrechnung
- jährliche Bilanz
Der Fokus deiner Arbeit
Die meiste Arbeitszeit verbringst du als Buchhalter:in mit dem Verbuchen von Einnahmen und Ausgaben, also aller Geschäftsvorgänge des Unternehmens. Rechnungen und Belege werden gesammelt und verbucht, ebenso Lieferscheine, Quittungen, Bankauszüge. Dafür wird generell eine spezielle Buchhaltungssoftware eingesetzt (z.B. SAP).
Die Schwerpunkte deiner Arbeit hängen auch sehr stark davon ab, auf welchen Teilbereich du dich spezialisiert hast. Während du dich in kleineren Firmen oft alleine um die Buchhaltung kümmerst, sind in größeren Firmen meistens mehrere Personen beschäftigt, die sich auf einzelne Teilbereiche spezialisiert haben.
Darunter fallen beispielsweise:
- Anlagenbuchhaltung
- Finanzbuchhaltung
- Bilanzbuchhaltung
- Lohnbuchhaltung
- Debitorenbuchhaltung
- Kreditorenbuchhaltung
- Lagerbuchhaltung
Arbeitsmittel und Ressourcen
Als Buchhalter:in arbeitest du mit Computern und speziellen Software-Programmen (Buchhaltungs-, Lohnverrechnungs- und Kostenrechnungsprogramme) sowie Online Meldesysteme (FinanzOnline, ELDA). Du nutzt dabei in der Regel digitale Formulare wie Umsatzsteuervoranmeldungen und Einkommensteuererklärungen, verarbeitest Rechnungen und Zahlungsbelege, erstellst und analysierst Kennzahlensysteme sowie Statistiken und verwaltest Ablagesysteme.
Übliche Arbeitsorte von Buchhalter:innen
Buchhalter:innen arbeiten typischerweise in einem Büro – idealerweise an einem ruhigeren Ort, damit Aufgaben konzentriert und ungestört erledigt werden können. Geht es um Zahlen, können schon kleine Fehler weitreichende Folgen haben. Deshalb bietet der optimale Arbeitsort Ruhe und macht es möglich, dass du dich fokussieren kannst.
Buchhalter:innen verbringen den Tag aber nicht ausschließlich am Schreibtisch. In der Funktion als Berater:in arbeitest du auch in Besprechungsräumen, wo du Kolleg:innen oder Vorgesetzte über Budgets, Kosten und andere finanzielle Aspekte des Unternehmens informierst.
Welche Skills brauchen Buchhalter:innen?
Zu den wichtigsten Kompetenzen, die du in diesem Beruf mitbringen solltest, gehören:
- Anwendung und Bedienung digitaler Tools
- kaufmännisches und wirtschaftliches Verständnis
- Zahlenverständnis und Rechnen
- Kommunikationsfähigkeit
- Belastbarkeit und Resilienz
- genaue und sorgfältige Arbeitsweise
- logisch-analytisches Denken
- systematische Arbeitsweise
- Organisationsfähigkeit und selbstständiges Arbeiten
Karriereschritte als Buchhalter:in
Buchhalter:in ist ein branchenunabhängiger Beruf, denn Unternehmen jeglicher Art benötigen eine einwandfrei funktionierende Finanzabteilung. Dadurch kannst du dich für den Sektor entscheiden, der dich am meisten interessiert und beispielsweise in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien mit Spezialwissen weiter aufsteigen.
Je mehr Berufserfahrung du über die Jahre sammelst, desto mehr Verantwortung in der Buchführung und der Erstellung von Finanzberichten bekommst du. Aufstiegsmöglichkeiten findest du in erster Linie als Team- oder Abteilungsleiter:in.
Beruflich weiterentwickeln kannst du dich darüber hinaus in beratenden Funktionen bzw. in eigenverantwortlichen Bereichen, wie z. B. im Controlling, oder als Bilanzbuchhalter:in. Willst du selbstständig als Bilanzbuchhalter:in, Buchhalter:in oder Personalverrechner:in arbeiten, musst du öffentlich dazu bestellt bzw. von der Bilanzbuchhaltungsbehörde anerkannt werden. Du musst dazu jedenfalls eine entsprechende Fachprüfung bestehen.
Gehalt als Buchhalter:in
Dein Mindestgehalt als Buchhalter:in in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien ist im Kollektivvertrag für Angestellte bei Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen festgelegt. Du fällst dabei in die Beschäftigungsgruppe 3 und bekommst daher mindestens 2.348,00 € brutto pro Monat.
Zusätzlich winkt üblicherweise eine Überzahlung, natürlich abhängig von der beruflichen Qualifikation und Erfahrung. Sowohl eine Weiterbildung zum oder zur Bilanzbuchhalter:in als auch eine Spezialisierung wirken sich positiv auf deine Gehaltsaussichten aus.
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